Beschreibung: Dieser Kirschbaumstuhl ist einer von vieren. Es ist aus massiver Kirsche bis auf die Zarge, die ist in Buche mit Kirschbaum-Sägefurnier belegt. Der Lorbeekranz dürfte aus Zwetschge sein. Er wurde in unserer Thermokammer ungiftig gegen Holzwurm behandelt. Bei ihm war ein Zargenbrett gebrochen, welches nach Originalvorlage aufwendig erneuert wurde. Darüber wird auch in einem Video berichtet: https://www.youtube.com/watch?v=-GDUzRoMz2I
Der Stuhl ist komplett neu schellackpoliert und zwar ohne synthetische Grundierung. Das ist wesentlich aufwendiger, hält dafür aber ewig und sieht auch nach 100 Jahren noch gut aus. Das Polster ist mit den alten Federn und Polstermaterialien neu hergestellt worden. Gurtbänder und der Bezug wurden ersetzt.
Der Stuhl ist auch einzeln zu verkaufen. Die weiteren Stühle werden auf Anforderung restauriert.
Die Breite liegt vorne bei 46cm, hinten bei 35 cm
Warum ist der Stuhl so teuer?
Es ist ein originaler Biedermeierstuhl. Vielfach werden Stühle verkauft, die eigentlich nur im Biedermeierstil bebaut sind. Jeder, der einen originalen Biedermeierstuhl kaufen möchte, muss sich vergewissern, das z.B. die Zarge Handsägespuren aufweist, denn alle Maschinenspuren weisen auf ein viel späteres Entstehungsdatum hin, was den Preis gleich mal um die Hälfte reduziert. Unter den Sitz befindlicher Stoff muss abgelöst werden, sonst kann man die Zarge innen nicht begutachten. Dann können Sie auch gleich sehen, ob die originale Polsterung vorhanden ist, ob mit den originalen und neuen Materialien neu gepolstert wurde, oder ob billige Materialien eingesetzt wurden, wie ein vorgefertigtes Federkissen oder sogar Sperrholz und Schaumstoff. Ein originaler Biedermeierposterstuhl hat einzeln verknüpfte Federn und in der Regel auch Roßhaar als Postermaterial. Da liegt der Polsterpreis bei etwa 250,-€ ohne Material.
Ein fachlich richtig restaurierter Biedermeierstuhl hat keinen synthetischen Lack auf der Oberfläche, weder bei der Grundierung, noch bei der Deckpolitur. Da lässt sich, auch heute noch, die meiste Arbeitszeit sparen, indem synthetischer Lack als Grundierung gespritzt wird und dann einige Ballen Schellackpolitur aufgetragen werden. Das wird dann als Schellackpolitur verkauft. Dann ist es kein Wunder, das manche Biedermeierstühle günstig sind. Diese Stühle müssen wir nach einigen Jahren wieder aufwendig von diesen Lacken befreien, weil die Feuchtigkeit unter die Lacke gezogen ist, was bei reinen Schellackpolituren nicht passiert.
Lassen Sie die Finger von Biedermeierstühlen, wo Sie Weissleim sehen, egal wo. Wenn ein Restaurator Weissleim, oder schlimmer noch Pu-Leim in der Restaurieurng anwendet, hat er keine Kompetenz.
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